Drogenpolitik – Zeit für radikales Umdenken

déi jonk gréng setzen sich für eine vorausschauende, nuancierte Drogenpolitik ein, die sich unvoreingenommen der Drogen- und Suchtproblematik annimmt, anstatt blinde Repression zu fördern. Die bisherige Drogenpolitik ist gescheitert, dies zeigen sowohl wissenschaftliche Studien, wie auch die gesellschaftliche Realität in Luxemburg.

Nachdem die Police Grand-Ducale in ihrem Jahresbericht 2012 die Planung einer Kampagne gegen Cannabis-Konsum angekündigt hat, bedauern déi jonk gréng, dass die Polizei eine einseitige Angstkampagne gegen Cannabis führen will, anstatt sich konstruktiv und ergebnisoffen mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Wie der Informationsabend über Cannabiskonsum, den déi jonk gréng veranstaltet haben und an dem neben zahlreichen Jugendlichen auch Jean-Paul Nilles und Carlos Paulos vom Centre de Prévention des Toxicomanies teilnahmen, gezeigt hat, herrscht große Ratlosigkeit bei allen Beteiligten. Obwohl zahlreiche Studien belegen, dass eine nuancierte und progressistische Drogenpolitik nötig ist, halten die Verantwortlichen an ihrer sturen Repressionspolitik fest.

Statt den Drogenkonsum grundsätzlich zu verbieten und so weiterhin Händlern und der Schwarzmarktkriminalität in die Hände zu spielen, sollte die Gesellschaft ihre Mitglieder zu einem verantwortungsvollem Umgang mit psychoaktiven Substanzen erziehen. Besitz und Konsum von Cannabis sollten als Straftaten aus dem Code pénal gestrichen werden und analog zum Alkohol sollte ein Mindestalter festgelegt werden.

Für déi jonk gréng fußt eine verantwortungsbewusste Drogenpolitik auf vier Säulen:

1) Prävention und Sensibilisierung/Bildung;
2) Adäquate und rahmenschaffende Gesetzesgebung;
3) Schadensreduzierung;
4) Gesundheitliche Behandlung.

1) Prävention heißt nicht, den Drogenverbot tiefer zu verankern, sondern vielmehr, den verantwortlichen Umgang mit psychoaktiven Substanzen zu fördern.

2) Die Gesetzgebung muss so modifiziert werden, dass Produktion, Vergabe und Konsum von psychoaktiven Substanzen legalisiert und gleichzeitig von staatlichen Instanzen koordiniert werden.

3) Jeder erwachsene Bürger sollte Zugriff auf regulierte und kontrollierte psychoaktive Substanzen haben, welche den Gesundheitsnormen der Gesellschaft entsprechen.

4) Anstatt Betroffene juristisch zu verfolgen, sollte sichergestellt werden, dass therapeutische Antworten zum Behandeln von Abhängigkeit zur Verfügung stehen.

 

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Veröffentlicht: 01:00 13/03/2013