jonk gréng enttäuscht über geplante Einführung eines Allgemeinen Vermummungsverbotes

Die Regierung hat heute ihren Gesetzesvorschlag über die Einführung eines allgemeinen Vermummungsverbotes vorgestellt. déi jonk gréng verurteilen die vorgestellten Maßnahmen und bleiben der Überzeugung, dass solche politischen Entscheidungen Stigmatisierung in der Gesellschaft fördern und ihr eine gewisse Legitimität zusprechen. Des Weiteren werden die Burka – und Niqabträgerinnen aus dem öffentlichen Leben gedrängt und können z.B. nicht mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder einfache Behördengänge absolvieren.

Jana Weydert, Mitglied im Vorstand von déi jonk gréng, erklärt: „Wir jungen Grünen sind vehement gegen die Ganzkörperverhüllung, welche Frauen unsichtbar und rechtlos macht. Wir müssen das Problem von ideologischem und religiösem Fanatismus bekämpfen, aber nicht die Frauen selber! Wir wollen in einem Land leben, in dem jeder sein Leben selbstbestimmt gestalten kann. Die Diskussionen rund um das Burkaverbot haben nichts mit Integration oder Feminismus zu tun und sehr viel mit einer ungesunden männlichen Fixierung auf den weiblichen Körper und seine Verhüllung.

Meris Sehovic, Sprecher von déi jonk gréng, fügt hinzu: „Ein Verbot, das Betroffene in die Isolation drängt, hilft niemandem. Sofern es um die Frage der Identifizierung von Frauen mit Ganzkörperverhüllung geht, kann man verlangen, dass Burka – und Niqabträgerinnen ihr Gesicht dafür freigeben. Das ist geltende Gesetzeslage und bedarf keiner Zusatzregelungen. Es ist bemerkenswert, dass die Regierung so viel Energie auf ein in Luxemburg quasi nicht existentes Phänomen verwendet. Das vorgestellte Gesetz bleibt eine unnötige Maßnahme, die keine Probleme löst und stattdessen rechte Ressentiments bedient.

Veröffentlicht: 11:25 08/08/2017