Luxemburger Wohnungspolitik? Mehr Wohnformen unterstützen!

Der Anfang Februar veröffentlichte Jugendbericht deutet weiter darauf hin, dass das Problem der Wohnungssuche sich für junge Erwachsene in den letzten Jahren nicht verbessert hat. Die hohen Immobilienpreise treffen vor allem junge Menschen. Gibt es keine Finanzspritze vom Elternhaus, bleibt der Traum einer eigenen Wohnung schwer zu erreichen.

„Obwohl es seit Jahren immer schwieriger wird als junger Erwachsener Eigentümer einer Wohnung zu werden, setzt man politisch weiterhin auf das gezielte steuerliche Unterstützen von Immobilienbesitz“, bemerkt Gina Arvai, Sprecherin von déi jonk gréng. „Alternative Wohnformen, wie zum Beispiel Wohngemeinschaften, welche vor allem von jungen Erwachsenen genutzt werden, werden hingegen wenig bis gar nicht steuerlich unterstützt und somit sendet die Politik ein klares Signal: Wir wollen weiterhin das luxemburgische Wohnungsmarktmodell, welches auf den Besitz von Immobilien ausgerichtet ist, aufrechterhalten“, so Gina Arvai weiter. Dieses politische Signal lässt sich dann auch im Jugendbericht wiederfinden: Die meisten jungen Menschen streben den Besitz einer eigenen Immobilie an, obwohl dieses Ziel für viele unerreichbar ist. 

„Wir sind der festen Überzeugung, dass wir ein Umdenken in der Wohnungspolitik brauchen: weg vom reinen Begünstigen von Eigentum, hin zum Unterstützen von mehreren Wohnformen“, so Paul Matzet, Sprecher von déi jonk gréng. „Konkret fordern wir, dass man sich jetzt bei der Steuerreform über genau dieses Problem Gedanken macht“, fordert Paul Matzet weiter.

Wo gibt es Ungerechtigkeiten bei der Besteuerung von zum Beispiel Privatpersonen die in Wohngemeinschaften leben und wie kann man diese verringern oder besten Falls ganz abschaffen? Wie kann man Wohnungsbaugenossenschaften und Menschen welche sich bei ihrer Wohnungssuche für diese Wohnform interessieren, steuerlich unterstützen und diese Wohnform somit in Luxemburg etablieren? Die für April vorgesehene Ankündigung der Steuerreform sollte auf jeden Fall Antworten auf diese Fragen liefern.

Veröffentlicht: 04:39 17/02/2016