NoWuessPak 1.0: Den Avenir läit an der Zukunft!
Pressdossier PK Dei Jonk Greng 2014 NoWuesspak
REFERENDUM
Die bürgerliche Partizipation an der politischen Gestaltung unserer Gesellschaft hat in Luxemburg nie wirklich Fuß gefasst. Lange Zeit lag vor allem der CSV sehr viel daran das politische Alltagsgeschäft zu bestimmen. Wir müssen jetzt eine Verfassung für die nächsten Generationen schaffen die dem Gesellschaftsbild des 21. Jahrhunderts entspricht. Deshalb unterstützen wir die vier Referendumsfragen am 7. Juni 2015. Ein JA bei allen vier Fragen ist für uns das richtige Zeichen für die Zukunft.
1. Begrenzung der Ministermandate auf 2 Legislaturperioden:
Nachwuchspolitik bedeutet: Rotation. Die Begrenzung der Mandatszeit ist für uns ein wichtiges Zeichen für eine lebendige Demokratie. Die Vergangenheit zeigt, dass ein Minister der während einer langen Periode im Amt ist oft nicht mehr für konstruktive Kritik empfänglich ist. Für uns ist es wichtig dass jedes Regierungsmitglied mit voller Energie seinen Job macht und nicht wegen Machtbegierden an seinem Mandat festhält wie ein Klammeräffchen.
2. Finanzierung der Glaubensgemeinschaften:
Nachwuchspolitik bedeutet: Gleichberechtigung und Trennung. Die Trennung zwischen Kirche und Staat ist für déi jonk gréng schon seit Jahren ein wichtiger Schritt hin zu einer modernen, laizistischen und pluralistischen Gesellschaft. Die Freiheit sich zu einer Glaubensgemeinschaft zu bekennen ist seit langer Zeit ein „fait acquis“. Die Freiheit Religion ablehnen zu können müsste auch eine Selbstverständlichkeit sein. Diese Freiheit existiert in Luxemburg nicht. Jeder Bürger sollte die Freiheit haben ob er eine Glaubensgemeinschaft finanziell unterstützen möchte oder nicht.
3. Wahlrecht für Ausländer:
Nachwuchs bedeutet: Inklusion. Die demographische Realität spricht eine klare Sprache. Über 40% der Bevölkerung Luxemburgs hat nicht das Recht an Parlamentswahlen teilzunehmen. Dass die nicht luxemburgischen Bürgerinnen und Bürger einen immer größer werdenden Anteil unserer Gesellschaft bilden ist auch eine Realität. Warum die Augen vor der Realität schließen? déi jonk gréng fordern seit langem das aktive Wahlrecht für Ausländer.
4. Wahlrecht ab 16:
Nachwuchs bedeutet: Politische Bildung schon in jungem Alter fördern. Das Interesse und die aktive Beteiligung am politischen Alltag müssen so früh wie möglich gefördert werden und in den Alltag der Kinder und Jugendlichen mit eingebaut werden. Politische Bildung soll jedoch nicht nur im jungen Alter gefördert werden sondern ein lebensbegleitender Prozess sein.
Wahlrecht ab 16: für déi jonk gréng eine absolute Priorität.
déi jonk gréng setzen sich dafür ein, dass die administrativen Schritte für eine Einschreibung auf die Wählerlisten nicht mit einem großen Aufwand verbunden sind. DieMöglichkeit sich in den Schulen einschreiben zu können sollte gegeben sein, so dass eine Dynamik entsteht in der das Lehrpersonal Rede und Antwort stehen kann.
NOWUESSPAK
SHARING ECONOMY
Wenn es um unsere eigenen Kinder geht sind wir bereit alles zu geben damit es ihnen gut geht. Wenn es um die Gesellschaft und die zukünftige Generationen geht, steht bei den meisten der Egoismus im Vordergrund.
Nachwuchspolitik bedeutet: weniger besitzen, mehr nutzen.
In einer Welt, in der Ressourcen immer knapper werden bedarf es eines Umdenkens unserer Konsumgewohnheiten. Unsere Generation wird deshalb einen Paradigmenwechsel erleben in dem der Privatbesitz, zurzeit Antriebskraft unserer auf Wachstum basierten Wirtschaft, immer mehr in den Hintergrund rückt. Das kollektive Nutzen von Gütern und Dienstleistungen wird durch das digitale Zeitalter zu einem wichtigen Bestandteil unserer Gesellschaft werden. Geteilt, verliehen oder weitergegeben; durch mehrfaches Benutzen ist der Ressourcenaufwand wesentlich geringer.
déi jonk gréng fordern, dass sich die Regierung intensiver mit der Sharing Economy auseinander setzt und durch konkrete Initiativen fördert. In Zusammenhang mit der Konzentration auf den IT Bereich ist dies eine einzigartige Chance um für den Standort Luxemburg zu werben. Die Unterstützungdes IT Bereichs sollte einen nachhaltigeren Umgang mit materiellen Gütern und Ressourcen ermöglichen. Luxemburg kann, genau wie Kalifornien, eine Vorreiterrolle spielen.
MOBILITÄT
Die Zukunft gehört erneuerbaren Energien und nicht den endlichen, fossilen Brennstoffen. Das Loslassen von diesen umweltverschmutzenden Energien kann viele geopolitische und klimatechnische Probleme lösen.
Nachwuchspolitik bedeutet: Car Sharing Angebote fördern und den öffentlichen Transport ausbauen.
In Luxemburg ist das Auto immer noch der Inbegriff für Freiheit. Was nützt jedoch diese Freiheit wenn wir täglich in Staus stehen und viel Geld für Unterhalt und Sprit ausgeben müssen. déi jonk gréng begrüßen sämtliche Car Sharing Initiativen. Wir sind jedoch der Meinung dass wir weiter denken müssen. Unserer Meinung nach ist es paradox, das viele Leute um 8 Uhr mit ihrem Auto zur Arbeit fahren und es dann bis 17 Uhr auf dem Parkplatz steht. déi jonk gréng fordern deshalb einen rechtlichen Rahmen für Privatpersonen die ihr Auto verleihen wollen.
Das Auto steht immer noch im Mittelpunkt unserer Mobilitätsgewohnheiten. Wir sind uns bewusst dass das öffentliche Transportnetz noch nicht zureichend ist um auf das Auto zu verzichten. Jedoch ist es komplett sinnlos in sämtlichen Stadt- und Dorfkernen mit dem Auto zu fahren. déi jonk gréng fordern auch hier einen Paradigmenwechsel: Weg vom persönlichen Auto hin zu “Mobilité douce” und Carsharing Projekte. Dies ist nicht nur billiger sondern auch umweltfreundlicher.
Wir begrüßen die Initiativen des Transportministers den öffentlichen Transport nachhaltiger zu gestalten, sind jedoch der Meinung dass vor allem in der Nacht erhebliche Schwachstellen festzustellen sind. Ein gut organisiertes öffentliches Netz, mit dem Zug als festes Standbein, könnten Probleme wie Alkohol am Steuer und tödliche Unfälle beträchtlich verringern. Das „Nightrider“ Netz ist vollkommenausgelastet und die aktuellen Nachtbusse befahren nur Teile des dicht bevölkerten Zentrums und Südens. Ein gutes öffentliches Netz am Wochenende ist mit dem zukünftigen Campus Belval sowieso unumgänglich um die Attraktivität des Universitätsstandorts Luxemburg zu erhöhen.
déi jonk gréng setzen sich für einen konsequenten Ausbau des öffentlichen Transportnetzes in der Nacht ein.
WOHNRAUM
Mobilität und Wohnraum sind eng miteinander verflechtet. Die Regierung bemüht sich Sozialwohnungen zu bauen und versucht mit Subventionen das Wohnungsproblem zu lösen. Für déi jonk gréng sind das jedoch nur akute Wiederbelebungsmaßnahmen nach jahrzehntelanger CSV Lethargie. Sie lösen nur einen Teil des Problems. In Luxemburg ist man entweder Eigentümer oder Mieter. Wir brauchen einen dritten Akteur auf dem Wohnungsmarkt: Wohnkooperativen.
Nachwuchspolitik bedeutet: Umdenken in der Wohnungspolitik. Die Zukunft heißt kooperatives Wohnen und Wohngemeinschaften.
Immer mehr junge Leute können sich keine Wohnung mehr leisten, heißt es in der breiten Öffentlichkeit.Ja, das stimmt. Das Problem liegt ganz klar beim Egoismus des Eigentümers der soviel Geld wie möglich aus dem Verkauf seines Besitzes ziehen möchte. Der Staat kann dieses Problem mit Subventionenund Sozialwohnungen nicht in den Griff bekommen. Alternativen wie Wohngemeinschaften und kooperatives Wohnen werden von der Politik nicht unterstützt. Die Wohnungseigentümer haben zu viel Macht über die Mieter. In Zeiten in denen junge Menschen seltener in den Genuss von einem CDI kommen, ist die Forderung der Mieter nach einem solchen nicht zeitgemäß. déi jonk gréng fordern einen rechtlichen Rahmen für Wohngemeinschaften. Progressives und alternatives Wohnen muss von staatlicher Seite unterstützt werden um das Wohnungsproblem endlich in den Griff zu bekommen.
Unser “Nowuesspak” für die nächsten Jahre
Sharing Economy, nachhaltige Mobilität und alternatives Wohnen sind die drei Hauptstützpunkte vom Nowuesspak. Ein Umdenken in diesen drei Themenfeldern wird positive Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Alltags haben. Eine Reduzierung der Arbeitszeiten, kooperatives Wohnen, Carsharing, ein nachhaltiger öffentlicher Transport und ein Umdenken des Konsumverhaltens sind eng miteinander verflochten und bieten unter anderem auch konkrete Lösungen für die Familienpolitik der Zukunft.
déi jonk gréng 3, rue du Fossé L-1536 Luxembourg
Tel.: 27 48 27 – 1 Fax: 27 48 27 – 22 jonk@greng.lu
Veröffentlicht: 14:30 30/10/2014