Streit tilgen – Probleme angehen
Das aktuelle Hin und Her zwischen Gewerkschaften und Ministerium bezüglich der Reform im Secondaire ist nicht mehr tragbar. Wir wollen hier einen kleinen Vergleich aufstellen: Seit Jahren wurde über den Wasserpreis diskutiert, während das für uns viel wichtigere Thema, nämlich die Wasserqualität, außen vor gelassen wurde. Die jetzige Auseinandersetzung zwischen Gewerkschaften und Ministerium sieht unserer Meinung nach ähnlich aus: Man diskutiert über Arbeitsstunden und Lohn während die Diskussion um die Anpassung unserer Schulen an die gesellschaftliche Realität nicht vom Fleck zu kommen scheint.
Für déi jonk gréng steht der und die SchülerIn und die Rolle welche die Schule gegenüber dem oder der SchülerIn einzunehmen hat, nämlich das notwendige Wissen und die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln um sich in unserer Gesellschaft zurecht zu finden, im Mittelpunkt. Berücksichtigt man dann den konstanten Wandel unserer Gesellschaft, erscheint es mehr als logisch, dass auch unsere Schulen und ihre Strukturen diesen Wandel begleiten und sich regelmäßig an die gesellschaftlichen Begebenheiten anpassen müssen.
Die jetzt veröffentlichte Studie bezüglich der SchulabbrecherInnen in Luxemburg sollte die Verantwortlichen hoffentlich zum Nachdenken bringen. Nicht nur hat sich die Anzahl der SchulabbrecherInnen erhöht, viel erschreckender kommt noch hinzu, dass sich die Zahl der SchulabbrecherInnen, welche nach dem Abbruch keine neue Beschäftigung fanden, fast verdoppelt hat. Neben einer überfälligen Anpassung unserer Schulen an den gesellschaftlichen Wandel muss man sich bei diesen Zahlen auch über Auffangmechanismen für SchulabbrecherInnen Gedanken machen. Initiativen wie zum Beispiel Youth4work (www.youth4work.lu), welche eine individuelle Betreuung anbieten und erstaunliche Erfolgsergebnisse haben, sollten unbedingt in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt werden
Wir fordern die Verantwortlichen auf, ihre aktuellen Streitereien so schnell wie möglich zu regeln und eine Einigung zu finden. Diese Einigung darf jedoch auf keinen Fall die Zukunft der SchülerInnen aufs Spiel setzen. Es wird höchste Zeit über die wirklich wichtigen Probleme zu diskutieren!
Bericht über SchulabbrecherInnen: http://www.men.public.lu/fr/actualites/communiques-conference-presse/2015/06/25-decrochage/index.html
Veröffentlicht: 08:56 12/07/2015