Verschmutzung der Kor wirft viele Fragen auf!

Verschmutzung der Kor wirft viele Fragen auf!

Letztes Wochenende meldeten mehrere Menschen eine ölige gelb-braun schäumende Substanz welche den Korbach in Differdingen bedeckte. Der Notfallplan der Behörden reagierte schnell und versuchte die ölige Substanz aufzufangen. Leider vergeblich, das verschmutzte Wasser war schon abgeflossen.

Anfangs wurde davon ausgegangen, bei dem gemeindeüberschreitenden Kläranlagensyndikat „Syndicat Intercommunal l’assainissement du bassin de la Chiers“ (Siach) seien mehrere tausend Liter ausgelaufen. Die Ursache und der Ursprung sowie die genaue Identifikation der Flüssigkeit konnte bis heute nicht geklärt werden: Schnell war der Verdacht beim Arcelor-Mittal Werk. Der Umweltbeauftragte von Arcelor-Mittal konnte dies jedoch gegenüber von déi jonk gréng kategorisch verneinen. Nach gründlicher Untersuchen konnten keine Lecks in den Leitungen des Werkes gefunden werden. Dies bestätigte uns auch die Feuerwehr Differdingen wie auch die Gemeinde. Die Substanz konnte bis dato nicht identifiziert werden: Ähnlich verzweifelt ist man bei der Abteilung für Umwelt und Ökologie der Gemeinde Differdingen. Der verantwortliche Umweltingenieur und Leiter bestätigte gegenüber von déi jonk gréng, dass man einen kriminellen Hintergrund nicht auschliessen kann. Man sei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, da das Wasserwirtschaftsamt keine brauchbaren Proben entnehmen konnte, erklärte uns der Umweltexperte der Gemeinde weiter. Hinweise aus der Bevölkerung können bei der Differdinger Gemeinde, und bei der Polizei abgegeben werden.

Die Verschmutzung der Kor (fr. chiers) wirft also sehr viele Fragen auf, zeigt aber wieder einmal, wie es mit dem Umweltschutz in Luxemburg steht. Flüsse und Biotope werden oft als Müllhalde missbraucht und nicht ausreichend geschützt. Als fragiles Umweltsystem müssen wir in Zukunft besser mit dem Wasser umgehen. Bäche und Flüsse müssen wieder renaturiert werden. Diese Revalorisierung der Gewässer führt automatisch zu einer größeren Wertschätzung der Biotope. Leider sind viele unserer feuchten Wiesen und Bäche im Süden teils in einem desolaten Zustand.

déi jonk gréng
Recherchiert von unserer Sprecherin, Gina Arvai
Foto von Patrick Théry

Veröffentlicht: 08:08 18/10/2013