Atomkraft? Nein, danke

Am 21.03.2024 fand in Brüssel ein Atom-Gipfel von der IAEA, der Internationalen Atomenergiebehörde, statt. Die Erzeugung von Atomenergie soll weiter angekurbelt und das Potential voll ausgeschöpft werden, so die erste Abschlusserklärung.
Auf die Ergebnisse des Atom-Gipfels angesprochen hat sich sogar unser luxemburgischer Premierminister Luc Frieden für eine Finanzierung der Atomforschung aus dem EU-Haushalt ausgesprochen und dabei behauptet, die luxemburgische Regierung sei “technologieoffen und weniger ideologisch” in Bezug auf die Atomforschung.


Für weitere Verwirrung sorgte auch, dass Umweltminister Serge Wilmes am gleichen Tag auf dem Kongress des Mouvement Ecologique sich weiterhin gegen Atomkraft ausgesprochen hat und die DP, die den Energieminister stellt, Mitglied vom “Nationalen Aktiounskomitee géint Atomkraaft” ist. Hier scheint sich die Regierung offensichtlich nicht einig zu sein.


Wir als déi jonk gréng werden uns weiterhin gegen Atomenergie einsetzen. Als Argument für den Ausbau von Atomenergie wird die CO2-Neutralität geführt. Betrachtet man jedoch den ganzen Zyklus, wie z.B Kraftwerksbau oder Endlagerung, ist die Treibhausgasemission nicht neutral und verursacht mehr CO2-Äquivalente als erneuerbare Energien, die Wind, Sonne und Biomasse nutzen.1 Im Übrigen ist zu beachten, dass die Gewinnung von Uran auch hauptsächlich in autokratischen Staaten, wie Russland, erfolgt.


2022 waren über die Hälfte der Atomkraftwerke (AKW) vom Netz, weil Trockenheit und Hitze Stillstände zur Folge hatten. Auch der Bau vom AKW Flamanville verzögert sich seit 17 Jahren und hat über 13. Mrd. € verschlungen. Zudem kam es auch schon zu Störfällen. Dies zeigt, dass auch moderne Atomkraftwerke nicht zuverlässig und teurer sind als andere Technologien. Hinzu kommt, dass die Entsorgung von Atommüll eine große Herausforderung bleibt, da es noch immer kein voll operationelles Endlager für hochradioaktiven Abfall gibt. Diese Situation unterstreicht die Komplexität und die langfristigen Sicherheits- und Umweltbedenken. Ideologisch handeln demnach die Akteur*innen, die diese Fakten ignorieren und nicht die Vorteile von vorhandenen Technologien sehen.


Wir als déi jonk gréng fordern die luxemburgische Regierung auf, eine gemeinsame kohärente Haltung zur Energieerzeugung einzunehmen, welche weiterhin gegen die Entwicklung und Ausbau von Atomenergie ist. Im Übrigen fordern wir erneut auf, dass Luc Frieden die Klimakrise ernst nimmt und faktenbasiert handeln soll. Dabei sollen die bereits vorhandenen Technologien aus erneuerbaren Energien für die Energiewende genutzt werden.

Unsere Pressecommuniqué im PDF-Format finden Sie hier

Veröffentlicht: 14:04 27/03/2024