Drogenpolitik – Endlich handeln!

Vom 15. bis zum 21. April fand in New York die UNGASS (UN General Assembly Special Session) 2016 mit der Überschrift „Addressing and countering the world drug problem“ statt. Bereits die Überschrift hatte Hoffnungen auf einen Wechsel in der internationalen Drogenpolitik geweckt. Hatte die Überschrift vor ungefähr 20 Jahren doch noch „A drug free world – we can do it!“ gelautet.

Die unterzeichnete Erklärung beendet endlich den illusorischen Glauben an eine drogenfreie Welt und nennt Drogensucht beim Namen: ein öffentliches Gesundheitsproblem„, so Catia Fernandes, Sprecherin von déi jonk gréng. „Obwohl die Erklärung ganz klar auf Prävention und medizinische Versorgung von Drogenabhängigen aufruft, hat man leider immer noch versäumt sich klar für eine Entkriminalisierung und Schadensverminderung auf internationaler Ebene auszusprechen„, ergänzt Bob Picard, Sprecher von déi jonk gréng.

Die Erklärung enthält nur einen sehr kurzen Paragrafen, der zu alternativen Herangehensweisen zur Strafverfolgung von Drogenkonsumenten ermutigt. „Obwohl die internationale Gemeinschaft sich immer noch schwer tut klare Ansagen zu machen, muss man feststellen, dass immer mehr Länder alternative Herangehensweisen anstreben„, so Catia Fernandes. „Kanada hat zum Beispiel angekündigt spätestens im Frühjahr 2017 einen legalen Kader für Cannabiskonsum und -verkauf zu schaffen. Uruguay und die US-Staaten Washington und Colorado haben dies bereits getan.“

„Wir fordern die luxemburgische Regierung auf, sich den progressiven Ländern anzuschließen und endlich einen legalen Kader zu schaffen, der unsere Mitmenschen vor schädlichem Drogenkonsum schützt, Drogenabhängigen eine adäquate Gesundheitsversorgung bietet, Drogenkonsumenten nicht mehr kriminalisiert und den Gebrauch von psychoaktiven Substanzen in Medizin und Forschung erlaubt„, so Bob Picard. „Unser Ziel sind mündige, informierte Bürger_innen, adäquater Jugendschutz und der Realität angepasste Gesundheitsversorgung. Die repressive Politik hat im Gegenteil zu desinformierten Bürger_innen, desillusionierten Jugendlichen und einer verpassten Möglichkeit, die positiven Effekten von psychoaktiven Substanzen für die Medizin zu erforschen, geführt“, schlussfolgert Catia Fernandes.

Veröffentlicht: 13:02 25/04/2016