Generationsgerechte Studienbeihilfen – Soziale Kriterien fördern

Die angekündigte Reform der Studentenbeihilfen, welche nötig geworden war, weil die vorherige Regierung die Studentenbeihilfen auch für ausländische Studierende öffnen musste, schlägt hohe Wellen. Hierzu erklären déi jonk gréng:

déi jonk gréng sind der festen Überzeugung, dass Studieren für jede und jeden zugänglich bleiben muss, insbesondere für die junge Menschen welche aus prekären oder schwierigeren Verhältnissen kommen. Eine (teilweise) soziale Staffelung der Studienbeihilfen ist deshalb begrüßenswert. Allerdings müssen bei der Umsetzung der Reform einige Dinge berücksichtigt und ggf. verbessert werden:

1) Studierende, welche am meisten auf die Studienbeihilfen angewiesen sind, müssen Anfragen verfassen (demande de situation grave et exceptionelle), um zusätzliche Hilfen zu erlangen. déi jonk gréng sind der Meinung, dass die administrativen Hürden erheblich vereinfacht werden müssen, um sicherzustellen, dass es für jede und jeden möglich ist, schnell und unkompliziert von den Beihilfen Gebrauch zu machen.

2) déi jonk gréng bedauern, dass bei den Kriterien für die Mobilitätsbeihilfe nicht an Studentinnen und Studenten die hier in Luxemburg studieren und nicht mehr bei den Eltern wohnen, gedacht wurde. Zwar kann man die angekündigte Regel als Anreiz zum Studieren im Ausland interpretieren, dies trägt jedoch nicht zur weiteren Entwicklung der Uni.lu bei. déi jonk gréng sind der festen Überzeugung, dass auch ohne dieses Kriterium genügend Anreiz zum Studieren im Ausland gegeben ist und Studierende in Luxemburg Anspruch auf Hilfe haben sollten, wenn sie von den Eltern wegziehen wollen.

djg-studienbeihilfen-grafik

déi jonk gréng wollen aber auch daran erinnern, dass die neue Regelung zwar ungefähr 35 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr einspart, dieeingesetzte Summe allerdings immer noch deutlich über der Summe von vor 2010 liegt, als die Studienbeihilfen reformiert wurden. Da die Ausgaben für die Studentenbeihilfe in den letzten Jahren explodiert sind, wollen déi jonk gréng darauf aufmerksam machen, dass die neue Regelung auch zur Stabilisierung der Ausgaben beiträgt und somit eine nachhaltige Lösung darstellt. Ziel muss es sein, dass auch noch viele weitere Generationen von Studierenden von dieser staatlichen Hilfe Gebrauch machen können.

In dem Zusammenhang wollen déi jonk gréng auch die ausländerfeindlichen Äußerungen, die in Diskussionen um die neuen Regelungen vertreten wurden, aufs Schärfste kritisieren. Die eigentlichen Opfer der Studienbeihilfen sind diejenigen, die nicht studieren. Immer mehr Jugendliche in Luxemburg haben entweder gar keine oder nur unzureichende Ausbildung. Sie haben Probleme, auf dem Arbeitsmarkt und im Leben Fuß zu fassen und fallen oft zusätzlich durch sämtliche soziale Netze. Genau hier sollten Diskussionen über die Absichten der neuen Regierung, das Land “fit für die Zukunft” zu machen, ansetzen. déi jonk gréng hoffen auf kritische Debatten, wollen aber nicht hinnehmen, dass Gruppen gegeneinander ausgespielt werden.

An letzter Stelle wollen déi jonk gréng aber auch noch die Kommunikation des neuen Ministers kritisch betrachten. Es wäre nötig gewesen, den neuen Gesetzesvorschlag vollständig zu präsentieren (und somit etlichen Diskussionen und Fehlinterpretationen aus dem Weg zu gehen), anstelle mit unvollständigen Informationen an die Öffentlichkeit zu treten. déi jonk gréng wünschen sich in Zukunft eine kohärentere Kommunikations- und Informationspolitik im Bildungsministerium.

Was genau hat Minister Meisch vorgestellt: http://www.wort.lu/de/view/studienbeihilfen-werden-neu-geregelt-53109e39e4b0577c214a1a77

Pressemitteilung als PDF: download

picture by scubasteveo

Veröffentlicht: 22:10 10/03/2014