NoWuessPak 1.1
ARBEITSZEITREDUZIERUNG
Arbeit erscheint heute als unumgängliche und sogar lebenswichtige Aktivität, die den Lebenslauf eines Menschen nicht nur beeinflusst, sondern unter Umständen sogar ebnet. Die sozialen Errungenschaften in Verbindung mit Arbeit werden heute stets gefeiert und fast jeder gewagte Angriff an diese Fundamente erzielt zurecht symbolträchtige Reaktionen. So kann man sich mit Blick auf eine zukunftsorientierte Sichtweise durchaus die Frage stellen: Arbeiten wir um zu leben oder leben wir um zu arbeiten?
Nachwuchspolitik bedeutet: Das Konstrukt der Arbeit hinterfragen.
Im Rahmen der Triparite wurde kürzlich eine Arbeitsgruppe gegründet welche sich mit dem Thema der Arbeitszeit befasst. Gerade zu diesen Diskussionen möchten wir einen Beitrag leisten, der auf langwierigen Lösungsansätzen basiert. Arbeit darf nicht nur als wirtschaftliche Schraube, die man nach Bedarf anpasst, angesehen werden. Die Verminderung der Arbeitszeit würde unseres Erachtens neben wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen vor allem auch die humanistische Perspektive in unserer Gesellschaft wieder stärken. Wir schließen uns an diesem Punkt der Analyse der New Economics Foundation an.
déi jonk gréng fordern einen langsamen Übergang hin zur 21 Stunden Woche.
Die Vorteile einer konsequenten Verkürzung der Arbeitszeit ebnet den Weg zu einer Aufteilung der bestehenden Arbeit. Zur Folge stehen mehr Arbeitsplätze zur Verfügung. Zudem hätte man mehr Zeit für Bekannte, Freunde und Familie und wesentlich mehr Möglichkeiten Freiwilligenarbeit oder einen gesellschaftlichen Beitrag auf den verschiedensten Ebenen zu leisten. Des Weiteren könnte eine fortschreitende Umstellung der Arbeitszeit, eine Veränderung des wirtschaftlichen Rhythmusses fördern und folglich positive Auswirkungen auf die Schadstoffbilanzen unserer Gesellschaft haben.Wir wollen drauf hinweisen, dass grundlegende Veränderungen zu Gunsten der Menschen langwierige Prozesse sind, die man vorbereiten muss.
Déi jonk gréng rufen bei diesem Thema die Gesellschaft, die Politiker-innen und die Regierung auf, die neoliberale Wirtschaftslogik zu hinterfragen und den Sinn der Arbeit neu zu definieren.
FINANZEN & DIVESTMENT
Luxemburg ist ein internationaler Finanzplatz an dem Milliarden an Investitionen getätigt werden. Es ist wichtig, dass eine Kontrolle und Klarheit bestehen, welche Geldsummen worin von welchen Institutionen investiert werden. Letzte Woche haben Millionen Menschen in der ganzen Welt auf dem „Divestment Day“ demonstriert. Ihre Forderungen sind simpel: Milliardenschwere Investitionen aus fossilen und dreckigen Energiequellen abzuziehen um so den Klimawandel abzubremsen und die globale Energiewende weiter voran zu bringen.
Nachwuchspolitik bedeutet: Die Welt nicht durch fossile Energieinvestitionen kaputt machen.
déi jonk gréng begrüßen es, dass immer mehr Menschen sich die Frage stellen, was mit ihrem Geld auf der Bank passiert. Auch in Sachen SICAVen ist Luxemburg fast noch ein Entwicklungsland. So legen viele Menschen unbewusst große Mengen Geld in unnachhaltige Ölfirmen wie Shell, Exxon oder Gazprom an und finanzieren somit auch noch indirekt die Aufrüstung undemokratischer Staaten.
Letzte Woche, im Kader des „Global Divestment Day“, haben luxemburgische NGOs darauf hingewiesen, dass auch weiterhin im Luxemburger Fonds de Compensation (FDC) Unmengen an Geld in Erdöl (über 500 Millionen Euro als SICAV Aktien und Obligationen), sowie fast 8 Millionen in französische Nuklearenergie investiert werden. Divestment bedeutet also bewusst über unsere Zukunft nachzudenken: Trotz billigem Barrelpreis müssen wir die Energiewende entschlossen weiterbringen. Weg von Erdölprodukten heißt auch, dass wir unsere Klimaziele eher erreichen: Divestment bedeutet auch, die verbleibenden fossilen Energien im Boden zu lassen, um somit am 2 Grad Klimaziel festhalten zu können. Kürzlich trat der norwegische Staatsfonds mit einem Wert von 600 Milliarden Euro aus Kohle, und anderen fossilen Energiequellen aus, ein Umdenken das auch hier in Luxemburg vollzogen werden muss.
déi jonk gréng fordern die Regierung auf mit gutem Beispiel vorzugehen. Der Minister für soziale Sicherheit soll Verantwortung übernehmen.
Die zuständige Chamberkommission muss eine nachhaltige Marschrichtung bei den Investitionen des FDC vorgeben. Auch die Banken stehen in der Verantwortung und müssen ihre SICAV-Politik überdenken. Investitionspolitik muss auch die Interessen der Bürger-innen wiederspiegeln.
déi jonk gréng appellieren auch an die Verantwortung der Bürger-innen. Bevor man sein Geld investiert sollte man sich informieren in welche Firmen das Geld fließt.
DATENSCHUTZ
Freiheit und Schutz sind zwei Grundwerte zwischen denen immer gewisse Spannungen bestehen werden. Umso wichtiger erscheint es uns, dass die Bürgerinnen über ihre Rechte aufgeklärt sind und der Generalverdacht nicht zum Normalzustand wird. Die Bürger-innen sollen auch in der digitalen Sphäre nicht zu sogenannten “Glasbürger- Innen” werden. In diesem Sinne soll “Freiheit” statt “Angst” vorherrschen.
Nachwuchspolitik bedeutet: Generalverdacht ablehnen, keine Totalüberwachung schaffen.
Seit Jahrzehnten wird auf terroristische Anschläge mit der allgemeinen Verschärfung der Überwachungsmechanismen reagiert. Nach den Anschlägen in Paris, verschärfen sich die Forderungen nach mehr Überwachung unserer Bürger-innen. Neben der Vorratsdatenspeicherung sollen jetzt auch in Zukunft Passagierdaten gespeichert werden. Wir bedauern, dass bei den aktuellen Diskussionen bewusst Angst geschürt wird um Beschlüsse argumentativ zu stützen und diese in einem rasenden Tempo zu treffen. Unserer Meinung nach sollten diese durchaus tiefwiegenden Eingriffe in unsere Grundrechte sich einer sachlichen Diskussion unterstellen. Die gesamten Auswirkungen müssen beachtet und allen Bürger-innen klar verständlich gemacht werden.
Déi jonk gréng fordern die luxemburgische Regierung auf, sich auf europäischer Ebene für eine sachlich geführte Diskussion stark zu machen und Entscheidungen nicht zu überstürzen.
Die Praktika welche aktuell schon in Kraft sind, sollten überprüft und alternative Ansätze diskutiert werden. Zum Beispiel könnte ein gemeinsames Vorgehen gegen die illegale Verbreitung von Schusswaffen und die Terrorismus-Finanzierung in Erwägung gezog
Veröffentlicht: 11:00 18/02/2015