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Doheem an der Zukunft: De jonkgrénge Manifest fir eng besser Zukunft, méi Zesummenhalt an e gutt Liewe fir jiddereen

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déi jonk gréng sinn eng eegestänneg Jugendpartei, déi hir Positioune selwer ausschafft an definéiert. Hei fannt dir dofir an eisem jonkgrénge Manifest, dee mir an deene leschte Méint ausgeschafft hunn, eis Fuerderunge fir eng Rei vun Themeberäicher:

  1. De Planéit retten – Eis Prioritéit
  2. Naturschutz ass och Mënschen- an Déiereschutz
  3. 100% Bio – Regional, Saisonal a Fair
  4. Fir en verantwortungsvolle Konsum ouni Liewensmëttelverschwendung
  5. D’Mobilitéit vu muer zesumme gestalten
  6. Mat neien Iddien de Wunnengsproblem léisen
  7. Fir eng Gesondheetspolitik, déi den Besoinen vun all Mënsch gerecht gëtt
  8. Eng Schoul fir jiddereen
  9. Schaffen am 21. Joerhonnert
  10. Zwëschen Ekonomie an Ecologie gehéiert keen „Oder“
  11. Digitaliséierung – D’Chancen notzen an de Risiken entgéintwierken
  12. Fir en Ëmdenken an der Drogepolitik – Legaliséierung, Entkriminaliséierung, Präventioun a Selbstbestëmmung
  13. Eis oppe Gesellschaft – Garant vun engem harmoneschen Zesummeliewen a géigesäitegem Respekt
  14. Verraschte Strukturen duerchbriechen – Fir méi Demokratie zu Lëtzebuerg
  15. Europa am Häerzen

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De Planéit retten – Eis Prioritéit

Tropische Regenfälle, die Überschwemmungen verursachen, Dürreperioden, die ganze Ernten vernichten – der Klimawandel macht sich auch in Luxemburg immer stärker bemerkbar. Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und unsere Nachkommen werden unser Handeln dahingehend bewerten, ob wir die notwendigen Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels ergriffen oder dabei zugeschaut haben, wie sich die Klimakrise immer weiter verschärft hat.
In den letzten Jahren sind unter grünem Einfluss viele Maßnahmen ergriffen worden, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Unter luxemburgischer Ratspräsidentschaft ist das Pariser Klimaabkommen verhandelt worden. Die erneuerbaren Energien sind massiv ausgebaut worden mit dem Ergebnis, dass die Stromproduktion aus Solaranlagen verdoppelt und jene aus Windkraftanlagen verdreifacht worden ist. Diese Dynamik muss in den nächsten Jahren fortgesetzt werden, denn es geht um unsere Zukunft.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • eine kohärente und transversale Strategie um die luxemburgische Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 klimaneutral zu machen;
  • ambitionierte nationale Klimaziele, welche in einem Klimaschutzgesetz gebündelt werden. Klimaschutz muss sich durch alle Ressorts ziehen;
  • die Fortsetzung des konsequenten Ausbaus der erneuerbaren Energien;
  • Investitionen in die Stromnetze und deren Stabilität, um die Probleme, welche die Schwankungen der Stromlieferung von erneuerbaren Energien mit sich bringen, zu minimieren. Dazu gehört auch die Errichtung von Energiespeichertechnologien;
  • die Schaffung eines Netzwerks an dezentralen Blockheizkraftwerken zur Versorgung von Wohngebieten mit thermischer und elektrischer Energie;
  • die Ausarbeitung einer nationalen Divestment-Strategie und die Ausrichtung des Finanzplatzes auf grüne Anlagen.


Naturschutz ass och Mënschen- an Déiereschutz

Schutz und Erhalt unserer Umwelt bilden die Grundlage unserer Politik. Der Mensch ist auf eine intakte Natur angewiesen. Naturschutz ist deshalb immer auch Menschen- und Tierschutz. In den letzten Jahren hat sich infolge der grünen Regierungsbeteiligung viel getan. Ein neues Naturschutzgesetz ist beschlossen worden. Nach jahrzehntelangem Stillstand sind endlich 44 neue Wasserschutzzonen ausgewiesen worden. Das neue Tierschutzgesetz gehört zu den umfangreichsten in Europa, lässt sich aber besonders in Bezug auf Nutztiere verbessern, da alle Tiere das Recht auf ein artgerechtes Leben haben. Die Politik der letzten Jahre muss in der nächsten Legislaturperiode fortgesetzt werden. Themen wie die Reduzierung von Einwegplastik müssen dabei eine größere Rolle spielen.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • die weitere Ausweitung der Naturschutz- und Wasserschutzzonen zum Schutz von Flora und Fauna sowie unseres Trinkwassers. Umweltsyndikate wie z. B. Sicona und Sidero, welche aktiv am Erhalt und Ausbau unseres Ökosystems arbeiten, müssen in den Genuss einer stärkeren finanziellen Unterstützung kommen;
  • regelmäßige Analysen der Luftqualität, der Pestizid- und Herbizidrückstände im Boden etc. sowie die Veröffentlichung der Ergebnisse in einer öffentlich zugänglichen Datenbank;
  • kurzfristig ein komplettes Verbot von Einweg-Kunststoffplastik und Maßnahmen zur Reduzierung von Verpackungsmüll;
  • ein Verbot der Massentierhaltung mit ihren negativen Auswirkungen auf die Umwelt und das Tierwohl;
  • Sensibilisierungskampagnen, um alle Bevölkerungsteile auf die Probleme des übermäßigen Konsums von tierischen Produkten und die Vorteile fleischarmer Ernährung aufmerksam zu machen;
  • die konsequente Reduzierung von Tierversuchen zu Forschungszwecken mit dem Ziel, diese auf lange Sicht abzuschaffen. Gleichzeitig fordern wir Investitionen in alternative Forschungsmethoden.


100% Bio – Regional, Saisonal a Fair

Unsere Landwirt*innen leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft indem sie die wichtigste Rolle in der Nahrungskette spielen. Trotzdem haben die luxemburgischen Landwirt*innen am Ende des Tages oft mehr Geld ausgegeben als dass sie Profit gemacht hätten, weshalb sie von den EU-Subventionen abhängig sind. Hinzu kommt der vermehrte Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, was dazu führt, dass immer mehr Pflanzen-, Insekten- und Vogelarten verschwinden. Prominentestes Beispiel für diese verheerende Entwicklung sind die Bienen. Herbizide, wie zum Beispiel Glyphosat, lassen Blütenpflanzen verschwinden und damit auch die Bienen und Schmetterlinge. Pestizide vergiften zusätzlich die Insekten, die die Nahrungsgrundlage vieler Vögel bilden. Auch gefährdet der Einsatz von chemischen Mitteln die Fruchtbarkeit der Böden. Durch die ökologischen Schäden sind die langfristigen Verluste höher, sodass das aktuelle landwirtschaftliche System nicht zukunftstauglich ist.
déi jonk gréng setzen sich deshalb dafür ein, dass zusammen mit den Landwirt*innen der Weg hin zu einer regional, saisonal und biologisch ausgerichteten Landwirtschaft eingeschlagen wird, um die Kette der Nahrungsmittelproduktion nachhaltig und effizient zu gestalten.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • den schrittweisen Umstieg auf 100% Bio. Die Landwirt*innen sollen weitere staatliche Unterstützung bekommen wenn sie auf Bio umsteigen wollen, insbesondere in der Umstellungsphase. Außerdem muss der Staat auch einen Absatzmarkt für diese Produkte schaffen, indem etwa in allen öffentlichen Kantinen bevorzugt diese lokalen Bioprodukte verwendet werden;
  • den sofortigen nationalen Glyphosat-Ausstieg. Wir setzen uns für eine pestizidfreie Landwirtschaft ein. Dies ist vor allem wichtig beim Schutz der Natur- und Wasserschutzzonen, welche im neuen Naturschutzgesetz klar definiert sind;
  • den obligatorischen Umstieg auf Bio bei Agrarflächen, die in Wasserschutzgebieten liegen;
  • eine verstärkte Ausrichtung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) auf die Förderung von Natur-, Wasser- und Tierschutzmaßnahmen. Die Agrarsubventionen des Staates sollen ebenfalls verstärkt dementsprechend ausgerichtet werden;
  • die Schaffung von Anreizen für landwirtschaftliche Betriebe, die verstärkt auf Obst- und Gemüseproduktion setzen;
  • die Schaffung von Anreizen zum Ausbau der Solidarischen Landwirtschaft, welche auf den direkten Kontakt zwischen den Produzent*innen und Konsument*innen setzt;
  • die Ausweitung der Schulprogramme im „Lycée Technique Agricole“ auf alternative und biologische Produktionsweisen, sowie im „Lycée technique hôtelier Alexis Heck“ auf die Nutzung regionaler, saisonaler und biologischer Produkte in der Küche.


Fir en verantwortungsvolle Konsum ouni Liewensmëttelverschwendung

Nicht nur in der Art und Weise, wie Lebensmittel produziert werden, ist ein Umdenken vonnöten, sondern auch beim Konsumenten und seinen Konsumgewohnheiten. Der Konsum billiger Produkte erscheint zwar auf den ersten Blick lukrativ, führt aber zu immer weniger Einkommen für kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe und ist zusätzlich eine größere Belastung für die Umwelt, was dann durch teure staatliche Maβnahmen behoben werden muss. Vor allem verleitet ein übermäßiges Angebot an billigen Lebensmitteln zu Lebensmittelverschwendung. Rund 30% des Haushaltsmülls in Luxemburg sind Lebensmittel, die oft noch in der Originalverpackung und vor dem Verfallsdatum weggeworfen werden. Jährlich werden damit laut Umweltministerium rund 68.000 Tonnen Lebensmittel im Wert von 60 Millionen Euro zerstört. Lebensmittelverschwendung ist somit ein wichtiges Thema in Luxemburg, dem entgegengewirkt werden muss.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • den Ausbau bestehender Initiativen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung, wie z. B. die Ecobox, welche vom MDDI eingeführt worden ist sowie die Förderung neuer Projekte zur Verminderung der Lebensmittelverschwendung;
  • eine bessere Aufklärung der Konsument*innen über die Herkunft der Produkte und die Stärkung des Verbraucherschutzes;
  • die systematische Durchführung von Sensibilisierungsmaßnahmen zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung in Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäusern und staatlichen Behörden;
  • die Einführung von Etiketten, welche die Farbe ändern, wenn das Produkt nicht mehr genießbar ist. So könnten Konsumenten auch feststellen ob der vorgeschriebene Kühlweg eingehalten wurde;
  • Maβnahmen zur Reduzierung der Abfälle, die beim Transport oder der Produktion von Lebensmitteln aufkommen.


D’Mobilitéit vu muer zesumme gestalten

In den letzten Jahren hat sich im Bereich der Mobilität viel getan. So wird gezielt auf ein neues Mobilitätskonzept mit innovativen Infrastrukturen hingearbeitet, was sich z. B. am Bau der Tram, dem Ausbau des Bahnnetzes, der Einführung der Nachtzüge, aber auch an der Modernisierung des „Code de la route“ zeigt, durch welche sich die Sicherheit auf unseren Straßen vor allem für Fahrradfahrer*innen deutlich verbessert hat. Nichtsdestotrotz hat Luxemburg ein Verkehrsproblem, welches sich auf unseren Straßen vor allem zu Stoßzeiten intensiviert und zu kilometerlangen Staus führt. Dies führt natürlich auch dazu, dass die Lebensqualität der Menschen, die an den Hauptverkehrsachsen wohnen, durch den Verkehrslärm und die Abgase beeinträchtigt wird.
déi jonk gréng sind überzeugt, dass die Dynamik der letzten Jahre auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden muss mit dem Ziel, eine grundlegende Mobilitätswende durchzuführen.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • den weiteren Ausbau multimodaler Transportmöglichkeiten wie beispielsweise des Flexibusses (= Rufbus), der Nachtzüge und -busse, des Carsharing-Angebots bei steuerlicher Unterstützung, der Park&Rides etc.;
  • die Optimierung der Taktfrequenz des Transportnetzes, besonders in ländlichen Gebieten und an den Wochenenden;
  • den ticketlosen öffentlichen Transport für jeden nachdem das Angebot weiterhin massiv ausgebaut worden ist;
  • die Elektrifizierung aller öffentlichen Verkehrsmittel. Ein Ausbau der Tram ist deshalb für eine positive Ökobilanz unausweichlich;
  • den Ausbau der Gratis-Interrail-Initiative der EU-Kommission in Luxemburg. Dabei sollen Jugendliche an ihrem 18. Geburtstag die Möglichkeit bekommen, anhand eines vom Staat bereitgestellten und finanzierten Interrail-Tickets Europa zu entdecken. Dies trägt zur Sensibilisierung für nachhaltige Mobilität sowie zur Stärkung des europäischen Zusammenhalts bei;
  • den weiteren Ausbau von nationalen und interkommunalen Fahrradwegen sowie die Ausarbeitung eines Konzepts für Fahrradschnellwege in Luxemburg;
  • eine verstärkte Sicherheit für Fahrradfahrer*innen (Fahrradwegmarkierungen etc.) sowie für Fußgänger;
  • im Kontext des Pariser Klimaschutzabkommens, dass ab 2030 keine Benzin- oder Diesel-Fahrzeuge mehr zugelassen werden, um das Ziel einer kompletten Dekarbonisierung bis 2050 zu erreichen;
  • einen kritischen Umgang mit der Entwicklung hin zum autonomen Fahren. Selbstfahrende Fahrzeuge dürfen nicht als Konkurrenten zum öffentlichen Transport auftreten und zu einer Steigerung des Verkehrsaufkommens, z. B. durch Leerfahrten oder Fahrten unter der Kapazität, führen. Vielmehr müssen sie gezielt als Zubringer zu Bahnhöfen und Bushaltestellen eingesetzt werden.


Mat neien Iddien de Wunnengsproblem léisen

Das hohe Wirtschaftswachstum und der Anstieg der Bevölkerung, gekoppelt an das fehlende Angebot an bezahlbarem Wohnraum, führt zu einer erhöhten Nachfrage und dementsprechend hohen Preisen. Es sind vor allem Berufsanfänger*innen, Geringverdiener*innen und Studierende, also in der Regel junge Menschen, die unter dem fehlenden Wohnraum und den kontinuierlich steigenden Miet- und Kaufpreisen leiden. Dadurch nehmen die Wohnpreise einen immer größeren Anteil an den Lebenshaltungskosten ein und wirken sich langfristig negativ auf die Lebensqualität junger Menschen und Familien aus. Eine konsequentere und kohärentere Wohnungspolitik auf nationaler und kommunaler Ebene muss zu den Prioritäten der nächsten Regierung gehören.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • die gezielte Förderung alternativer Wohnformen (wie z. B. Wohnkooperativen, WG’s und Wohnen zur Untermiete) und die Schaffung eines rechtlichen Rahmens für diese Wohnformen;
  • die obligatorische Einführung von Steuern auf dauerhaft leerstehendem Wohnraum und ungenutztem Bauland. Hierbei müssen die Gemeinden stärker in die Pflicht genommen werden;
  • eine Erhöhung der Grundsteuer, damit der reelle Wert des Bodens und seine effektive Nutzung berücksichtigt werden;
  • eine stärkere Regulierung der Immobilienagenturen, insbesondere was den Berufszugang und die Informationspflichten angeht;
  • die Schaffung einer öffentlichen Beratungsstelle für Mieter*innen, die bei Betrug und Streitfällen beratend aktiv wird;
  • stärkere Investitionen der staatlichen Fonds (z. B. Pensionsfonds) in den Bau erschwinglicher Wohnungen;
  • mehr finanzielle Unterstützung für die verschiedenen „Agences Immobilières Sociales“, damit leerstehende Wohnungen schneller an Wohnungssuchende vermietet werden können. Hierbei muss besonders an Wohnstrukturen für Obdachlose, Drogensüchtige und Geflüchtete gedacht werden;
  • eine Stärkung der Mieter*innen durch Maßnahmen zur Deckelung der Mietpreise. Auch dürfen die Kosten für die Immobilienagenturen nicht mehr nur auf die Mieter*innen abgewälzt werden, sondern müssen fair zwischen Mieter*in und Vermieter*in aufgeteilt werden;
  • die Schaffung eines staatlichen Portals für die Vermittlung von Mietwohnungen und Wohngemeinschaften nach dem Vorbild der Mobilitäts-App „Co-Pilote“;
  • eine Modernisierung des Mietgesetzes, damit die energetische Sanierung von Mietwohnungen gefördert wird und die Mietpreise nicht auf Kosten der finanziell benachteiligten Haushalte ansteigen. Auch sollen Mieter*innen die Möglichkeit bekommen, sich an gemeinsam betriebenen Solaranlangen zu beteiligen;
  • die gezielte Unterstützung junger Menschen und Familien durch spezifische Fördermaßnahmen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus.


Fir eng Gesondheetspolitik, déi den Besoinen vun all Mënsch gerecht gëtt

Für déi jonk gréng ist die Gewährleistung einer umfassenden und effizienten Gesundheitsversorgung in allen Regionen des Landes eine der Hauptaufgaben des Staates. In den letzten Jahren haben die Engpässe in den luxemburgischen Notaufnahmen vor allem in den ländlichen Regionen stetig zugenommen. Gleichzeitig hat sich ein Personalmangel im Gesundheitssystem bemerkbar gemacht, was die Stabilität der medizinischen Versorgung in Luxemburg gefährdet und zu langen Wartezeiten führt. Schadstoffbelastung, Lärm, Feinstaub, Strahlungsfelder sowie belastende Arbeitsbedingungen und Bewegungsmangel beeinträchtigen die Gesundheit und verursachen oft chronische Erkrankungen. Deshalb sollte des Weiteren das Zusammenspiel zwischen Umweltfaktoren und Gesundheit als zentrales Thema der Gesundheitspolitik angesehen werden.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • den Ausbau der Maisons Médicales und Pädiatrien, vor allem im ländlichen Raum;
  • eine Aufwertung der Berufe in der Medizin und der Pflege. Das geht einher mit einem Ausbau des Medizinstudiums an der Universität und der Ausbildung für Pflegeberufe im Gesundheitswesen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken;
  • die Anerkennung von Burn-Out als berufliche Krankheit;
  • die Enttabuisierung mentaler Krankheiten. Strukturen zur Behandlung und Betreuung mental kranker Menschen müssen ausgebaut werden, um den Betroffenen zu helfen. Der Beruf von Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen muss anerkannt und aufgewertet werden;
  • die Anerkennung der alternativen Medizin (Homöopathie,…) und von medizinischem Cannabis sowie die finanzielle Rückerstattung alternativer Heilformen durch die Krankenkasse;
  • eine Reduzierung der TVA auf allen Hygieneartikeln (Tampons, Binden, Slipeinlagen, Windeln,…) von den derzeitigen 17% auf 3%, da Hygieneartikel „produits de première nécessité“ sind;
  • eine komplette Rückerstattung der Kosten aller Verhütungsmittel (z. B. Anti-Baby-Pille) und kostenlose Kondome in allen Schulen, Jugendhäusern und Apotheken;
  • die Weiterführung der Digitalisierung des Gesundheitswesens, z. B. durch online Terminvergabe und digitale Patientenakten, wobei auch hier der Datenschutz gewährleistet werden muss.


Eng Schoul fir jiddereen

Als jonk gréng sehen wir uns als Botschafter*innen einer neuen kommenden Generation, für deren Interessen, Bedürfnisse und Werte wir uns einsetzen und stark machen. Deswegen ist es von äußerster Wichtigkeit, den Kindern und Jugendlichen die bestmöglichen Chancen zum Start ins Leben zu ermöglichen. Wir fordern, dass die Jugend, als Zukunft des Landes, die oberste Priorität in der politischen Gestaltung des Landes ist und keine faulen Kompromisse, übereilten Gesetze und Sparmaßnahmen zu Lasten der Jugend verabschiedet werden.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • die Schaffung von Anreizen, damit die Kommunen ihre Kinderbetreuungseinrichtungen verstärkt auf alternative Betreuungskonzepte wie beispielsweise ‚Bëschcrèches‘, naturpädagogische Spielplätze oder kunstpädagogische Einrichtungen ausrichten;
  • die Einbindung der Kinder in gestalterische und partizipative Prozesse bei der Gestaltung der Schulhöfe, durch Kindergemeinderäte, Kinderbüros und Initiativen wie beispielsweise ,,Mini-Lënster‘‘;
  • die Vermittlung demokratischer Ideen und Prozesse in der Grund- und Sekundarschule durch das neue Fach „Vie et Société“. Demokratische Prozesse sollen verstärkt Einzug in den Schulalltag erhalten (wie beispielsweise bei der partizipativen Ausarbeitung eines Plan de développement scolaire). Dementsprechend muss auch die Ausbildung des Fachpersonals besser auf die Umsetzung von politischer Bildung ausgelegt werden;
  • für alle Lehrgänge der Berufsausbildung im technischen Unterricht sowohl ein französisches als auch ein deutsches Angebot;
  • die Stärkung der „Maison de l’Orientation“ mit regionalen Büros, um Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen und die Vernetzung von Schule und Arbeit aktiver voranzutreiben sowie die Schaffung eines breitgefächerten Angebots an Weiterbildungsmöglichkeiten, die jedem Menschen ein Leben lang zugänglich sind, um Neuorientierungen einfacher und offener zu gestalten und Schulabbrecher*innen in diesen Transitionsphasen besser begleiten zu können, z. B. durch die Unterstützung von Initiativen wie „Youth and Work“;
  • eine Fortführung der Unterstützung nationaler Jugendverbände und -organisationen, um Jugendliche als selbstständige Akteure in Politik und Gesellschaft zu fördern;
  • die Beachtung folgender Prinzipien bei dem geplanten Gesetz zum Statut der Praktikant*innen:
    • Gleichberechtigung: Praktika – freiwillig oder im Rahmen der schulischen Ausbildung – müssen so bezahlt werden, dass sie die Qualifikationen der Praktikant*innen in Betracht ziehen und für alle zugänglich sind, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund.
    • Fairness: Praktikant*innen müssen grundlegende Arbeitsrechte haben, wie Schutz vor Belästigung und faire Arbeitsbedingungen, und sozial abgesichert werden.
    • Qualität: Praktika sollten sinnvolle Lernerfahrungen bieten, die von Tutor*innen begleitet werden und die jungen Menschen den Übergang von der Ausbildung in den Beruf erleichtern.


Schaffen am 21. Joerhonnert

Aktuell besteht ein normaler Arbeitstag in der Regel aus mindestens 8 und eine Woche aus mindestens 40 Arbeitsstunden. Überstunden, teilweise um bei hohen Wohn- und Lebenshaltungskosten über die Runden zu kommen, sind zur Normalität geworden. Stress und eine erhöhte Anzahl der Burn-Out-Fälle sind die Folge. Familie und Freizeit kommen dabei oft zu kurz.
Als déi jonk gréng setzen wir uns für flexible Arbeitszeiten ein, welche den hohen Stellenwert der professionellen Arbeit reduzieren und gleichzeitig Haushalts-, Care- sowie Freiwilligenarbeit revalorisieren und ausbauen sowie den Menschen wieder mehr Zeit für Familie und Freunde geben. Dies geht einher mit einer erhöhten Produktivität, da glücklichere Menschen auch motivierter und effektiver arbeiten.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • eine etappenweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich und in einer zweiten Phase auf 24 Stunden. Dies ist vor allem wichtig im Kontext von Automatisierung und Robotisierung, welche immer größere Auswirkungen auf Arbeitsweise und Arbeitszeiten haben werden;
  • eine Flexibilisierung der Arbeitszeitregelung als Beitrag zu einer besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. Flexible Arbeitszeiten (= eigene Aufteilung der Stunden über den Tag/die Woche) sowie eine gewisse Flexibilität vom Arbeitsplatz ermöglichen eine individuelle Entfaltung in der Arbeit sowie eine qualitative Freizeitgestaltung. In diesem Sinne fordern wir eine Ausweitung, aber auch eine präzisere Regulierung der Telearbeit. Menschen, die Arbeiten verrichten, welche sich nicht durch Telearbeit durchführen lassen (z. B. Handwerker*innen, Putzpersonal, Müllabfuhr,…) müssen prioritär in den Genuss der Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich kommen;
  • die Einführung eines „Rechts auf Nichterreichbarkeit“ nach französischem Vorbild. Durch die Digitalisierung sind Smartphones, Tablets und Laptops Teil des Arbeitslebens geworden. Da diese auch von zu Hause aus benutzt werden können bzw. im Kontext der Telearbeit, verschwimmt die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben zunehmend. Deshalb ist es wichtig, die bestehenden Gesetze an die neuen Gegebenheiten im Zusammenhang mit der Digitalisierung anzupassen. Ein solches Regelwerk könnte z. B. beinhalten, dass Angestellte nach einer gewissen Zeit nicht mehr auf Mails antworten müssten oder die Pflicht für Unternehmen, bestimmte Zeitfenster auf ihrer Website anzugeben, in denen auf E-Mails reagiert wird;
  • die Einführung eines Elternschaftsurlaubs als Ergänzung zum Mutterschaftsurlaub (= Congé de maternité), welcher obligatorisch und zeitgleich vom Partner*in genommen werden muss, um die Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu vermeiden und zu garantieren, dass alle Elternteile im Falle einer Mutter-/Vaterschaft das Recht auf die gleiche Anzahl an Urlaubstagen haben. Dies führt zu einer Aufwertung der Familie und trägt gleichzeitig zur Gleichstellung zwischen Mann und Frau bei;
  • eine Dezentralisierung der Wirtschaftsstrukturen und der Verwaltungsbüros, z. B. durch die Schaffung von ,,shared office spaces‘‘ an den Grenzen. Kürzere bzw. weniger Arbeitswege sind emissionsärmer und tragen damit dazu bei, die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen. Auch verbringen die Menschen dann weniger Zeit im Stau, was zu einer Erhöhung der Lebensqualität führt;
  • eine strukturelle Erhöhung des Mindestlohns um 10% im Dialog mit den Sozialpartnern. Diese Regelung soll am 01.01.2019 in Kraft treten. Gekoppelt an die Einführung der Steuerfreiheit für Mindestlohnempfänger*innen (cf. Kapitel Ekonomie) trägt eine 10-prozentige Erhöhung also dazu bei, die Kaufkraft der Betroffenen kurzfristig zu stärken und damit die Armut zu reduzieren.


Zwëschen Ekonomie an Ecologie gehéiert keen „Oder“

déi jonk gréng setzen sich für eine Wirtschafts-, Steuer- und Handelspolitik ein, welche den Fokus auf die ökologische Modernisierung, alternative wirtschaftliche Konzepte, die Erhöhung der Lebensqualität, eine sozial-ökologische Steuerpolitik und einen fairen Handel setzt. Die Bemessung des Wohlstands lässt sich nicht allein durch das Bruttosozialprodukt definieren und erfordert die Einbeziehung von sozialen und ökologischen Faktoren. Basis unserer Wirtschaftspolitik bilden kleine und mittlere Unternehmen sowie innovative Start-ups, die auf regionale Kreisläufe, Innovation und faire Löhne setzen.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • die Schaffung gezielter Beratungsangebote und finanzieller Anreize für kleine und mittlere Unternehmen beim Umstieg auf erneuerbare Energien und eine ressourcenschonende Produktion im Sinne des Rifkin-Berichts. Die zu erfolgenden Maßnahmen sollen in einem ,,Klimapakt für Industrie und Handwerk‘‘ gebündelt werden;
  • die Durchführung einer kohärenten Politik, damit Luxemburg zum Gründer*innenhub wird. Deshalb wollen wir insbesondere junge Menschen, die den Weg in die Unabhängigkeit wagen, sei es durch die Gründung von innovativen Start Ups, Läden oder Werkstätten, z. B. im Lebensmittelbereich und im Handwerk, finanziell unterstützen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und setzen auf regionale Wertschöpfung. Auch tragen sie zur dringend notwendigen wirtschaftlichen Diversifizierung bei mit dem Ziel, die luxemburgische Wirtschaft unabhängiger vom Finanzplatz zu machen;
  • die Ausarbeitung einer nationalen Strategie zur Förderung der Solidar- und Sozialwirtschaft sowie der Circular und Sharing Economy. Dies muss zu den Prioritäten der nächsten Regierung gehören, damit soziale Berufe (z. B. Kinderbetreuung, Pflege,…) aufgewertet, Ressourcen wiederverwertet und Güter unter den Menschen geteilt werden;
  • die Ausarbeitung einer nationalen Strategie zur Förderung der Kreativwirtschaft (Film, App-, Spiele-Industrie) und von Kunstschaffenden;
  • die Durchführung von Impaktstudien bezüglich der Implementierung neuer Betriebe mit dem Ziel, die positiven und negativen Auswirkungen zu kennen und darauf basierend zu entscheiden, ob die betreffenden Unternehmen das notwendige Bauland erhalten sollen, um sich niederlassen zu können. Die Studien müssen Aufschluss über die Zahl an Arbeitsplätzen, den Umfang der zu erwarteten Steuereinnahmen sowie den Einfluss auf den Verkehr und den Ressourcenverbrauch geben;
  • die Ausarbeitung eines Gesetzes zur Sorgfaltspflicht transnationaler Unternehmen, damit diese sowohl die Menschenrechte als auch Sozial- und Umweltstandards bei ihren außereuropäischen Aktivitäten respektieren, z. B. beim Abbau seltener Erden und von Edelmetallen;
  • transparente Verhandlungen unter demokratischer Kontrolle und Einbeziehung der Zivilgesellschaft bei der Aushandlung von internationalen Handelsabkommen. Diese müssen die Erhöhung von Sozial-, Verbraucher-, Gesundheits- und Umweltstandards zum Ziel haben, den politischen Spielraum von Staaten voll beibehalten (z. B. in Bezug auf Dienstleistungen in öffentlicher Hand wie die Wasser- und Stromversorgung) und hohe juristische Standards beinhalten, weshalb ein Internationaler Handelsgerichtshof geschaffen werden muss;
  • Auch nach der rezenten Steuerreform besteht noch hohes Potenzial zur Umstellung unseres Steuersystems. Deshalb fordern wir eine breit angelegte Steuerreform mit dem Ziel, den Ressourcenverbrauch, Kapitalerträge (z. B. aus Aktien) und Wohnungseigentum (z. B. über die Grundsteuer) stärker sowie Arbeit niedriger zu besteuern und generell Menschen mit kleinen Einkommen von den direkten Steuern zu befreien.


Digitaliséierung – D’Chancen notzen an de Risiken entgéintwierken

Die Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Welche Veränderungen wird sie mit sich bringen? Wie lässt sich in einem Kontext, in dem die Daten das Machtkapital des digitalen Zeitalters („Öl des 21. Jahrhunderts“) darstellen, konsequenter Datenschutz garantieren? Wie müssen wir die Digitalisierung steuern, damit sie zu einer Verbesserung unserer Lebensqualität beiträgt? Und inwiefern stellt sie eine Gefahr für die Gesellschaft dar? déi jonk gréng setzen sich ein für eine bessere Aufklärung über die Chancen und Risiken dieser Entwicklung sowie eine stärkere politische Auseinandersetzung mit diesem Thema.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • eine Stärkung der Netzneutralität auf europäischer Ebene. Diese muss auch gesetzlich verankert werden;
  • die komplette Abschaffung von Geoblocking;
  • die Ausweitung des Datenschutzes im Sinne der digitalen Selbstbestimmung durch die Überarbeitung von Abkommen mit Drittstaaten wie den USA (z. B. Fluggastdatenabkommen);
  • Transparenz bei der Datenerfassung, damit die Menschen wissen, wer ihre Daten wie benutzt;
  • die gesetzliche Verankerung vom Prinzip des Dateneigentums, wonach die Person, welche Daten generiert, auch deren Eigentümer ist sowie Entscheidungsfreiheit darüber hat, wie mit den eigenen Daten umgegangen wird;
  • die Schaffung einer EU-Digitalagentur zur Überwachung von großen Unternehmen, insbesondere im Bereich der verwendeten Algorithmen und beim Gebrauch von Nutzerdaten;
  • die Unterbindung der unlimitierten und unbegründeten Speicherung von Internetnutzerdaten durch Internetanbieter und staatliche Behörden;
  • die konsequente Besteuerung von Digitalunternehmen und Automatisierungsmaßnahmen (= Arbeitskräfte, deren Arbeit durch Roboter ersetzt wird);
  • gesetzliche Maßnahmen zur Unterbindung der negativen Effekte der Digitalisierung (z. B. Wirtschaftssektoren, bei denen die Arbeitskräfte verschwinden und durch Roboter ersetzt werden);
  • gesetzliche Regeln zur Unterbindung von Hate Speech, Fake News, Mobbing, Rassismus, Islamophobie, Antisemitismus, Homophobie und Sexismus im Netz. In Schulen und Jugendhäusern müssen Sensibilisierungsmaßnahmen zur Vorbeugung solcher Taten durchgeführt werden;
  • Maßnahmen zur Vorbeugung von Vereinsamung und sozialer Ausgrenzung im Kontext der Digitalisierung;
  • die Entkriminalisierung von Filesharing. Zur Kompensierung von Kreativen und Kunstschaffenden soll eine Kultursteuer für die Internetnutzung erhoben werden.


Fir en Ëmdenken an der Drogepolitik – Legaliséierung, Entkriminaliséierung, Präventioun a Selbstbestëmmung

Die repressive Drogenpolitik der letzten Jahrzehnte ist gescheitert. Sie hat nicht zu einer Senkung des illegalen Drogenkonsums und –handels sowie des damit verbundenen Schwarzmarkts geführt, weshalb eine staatliche Kontrolle über die Inhaltsstoffe unmöglich geworden ist. Die Tabuisierung des Drogenkonsums hat eine umfassende Präventionsarbeit und die Begleitung von Menschen mit Suchtproblematik verhindert. Darüber hinaus führt die Kriminalisierung dazu, dass sich die Justiz- und Polizeibehörden überdurchschnittlich viel mit kleineren Drogendelikten befassen müssen, weshalb Ressourcen zur Auflösung schwerwiegender Delikte fehlen. Eine repressive Drogenpolitik steht für uns nicht im Einklang mit einer offenen Gesellschaft, in der alle Menschen selbstbestimmt leben können und im Wissen mit den damit verbundenen Konsequenzen Alkohol, Tabak oder auch Cannabis konsumieren können.
déi jonk gréng setzen sich für eine Drogenpolitik ein, die auf die Legalisierung von Cannabis, eine umfassende Präventionsarbeit und die Begleitung von Menschen mit Suchterkrankungen setzt. Ein kleiner Schritt in diese Richtung ist die rezent vorgenommene Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke, die sich jedoch nur auf bestimmte Krankheiten beschränkt

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • die Legalisierung von Cannabis und die Schaffung eines staatlich kontrollierten und reglementierten Marktes, vom Anbau von biologischen Pflanzen bis zum Endkonsumenten, womit verhindert wird, dass das Endprodukt verunreinigte Substanzen als Konsequenz einer illegalen Produktion beinhaltet. Dies würde zu einer Verringerung des Schwarzmarktes und der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken beitragen;
  • eine Entkriminalisierung von Konsument*innen und Suchtabhängigen;
  • einen besseren Jugendschutz durch eine enttabuisierte Präventions- und Aufklärungsarbeit sowie durch eine streng kontrollierte Abgabe ab dem 18. Lebensjahr;
  • die gezielte Verwendung der Steuereinnahmen infolge des Cannabis-Verkaufs für angemessene Präventionsarbeit und Therapieleistungen als auch für das Ziel langfristig ausgeglichener öffentlicher Finanzen;
  • die Entkriminalisierung aller Drogen;
  • den Ausbau und die Dezentralisierung von Einrichtungen ähnlich der „Fixerstuff“ oder von stationären Therapieorten;
  • den Ausbau der Strukturen, in denen Drogenkonsument*innen die Qualität ihrer Substanzen testen können, womit der Konsum von Produkten, die verunreinigt sind, reduziert wird.


Eis oppe Gesellschaft – Garant vun engem harmoneschen Zesummeliewen a géigesäitegem Respekt

Mit Menschen aus 170 Nationen, Menschen mit Behinderungen, Menschen der LGBTIQ-Community, Menschen verschiedener Religionen, verschiedenen Alters und Genders ist Luxemburg ein Land der Vielfalt. déi jonk gréng stehen für eine offene Gesellschaft, in der wir unser Zusammenleben in Respekt und Toleranz organisieren. déi jonk gréng bevorzugen Interkulturalität & Inklusion anstelle der veralteten Begriffe von Multikulturalität und Integration. Jede*r soll die Möglichkeit haben sich in seiner Individualität, im Respekt zu seinen Mitmenschen, zu entfalten ohne Rassismus und Diskriminierung befürchten zu müssen.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • die Erhebung von öffentlich zugänglichen Statistiken über Diskriminierung in Luxemburg (Gender, sexuelle Orientierung, Ethnie, Nationalität, Alter, Handicap, Religion) sowie über politisch und religiös motivierte Gewalt;
  • die Stärkung des ,,Centre pour l’égalité de traitement‘‘;
  • die gleiche Verantwortung zwischen den Partner*innen für unbezahlte Care-Arbeit (Betreuung, Pflege, Haushalt,…) innerhalb der Familien, um unfair verteilte Doppelbelastungen zu reduzieren. Gleichzeitig kann dadurch eine Diskussion über die allgemeine Aufwertung der Care-Arbeit angestoßen werden;
  • weitere Veränderungen im Personenstandsrecht. Im Geburtsschein soll kein Geschlecht mehr angeben werden und die genderspezifischen Farben der „Carnets de Santé“ sollen verschwinden. Auch auf dem Personalausweis soll es keine Geschlechtsangabe mehr geben;
  • die Ausrichtung der Bildungs- und Jugendpolitik auf den Respekt der Menschenrechte und die Vielfalt sexueller Identitäten. Deshalb ist eine Aufstockung des Personals nötig, um die Inklusion in allen Schulen zu ermöglichen. Diversity Management soll besser in der Aus- und Weiterbildung des Lehrpersonals integriert sein.Inklusion von Nicht-Luxemburgern:
  • eine Reform der „Autorisation d’Occupation de Travail“, um den Asylantragsteller*innen bereits während ihres Asylantrags die Möglichkeit zu geben, auf dem Arbeitsmarkt aktiv zu werden und sich somit aktiv in der Gesellschaft einzubringen;
  • eine Flexibilisierung des „Congé Linguistique“;
  • die Ausweitung von Projekten, welche das intergenerationelle und interkulturelle Zusammenleben fördern und unterstützen;
  • einen „Inklusionspakt“, welcher verbindliche Quoten zur Aufnahme von Geflüchteten fixiert, um die Kommunen im Bereich der Inklusion von Geflüchteten in das gesellschaftliche Leben zur Verantwortung zu ziehen;
  • die Schließung des „Centre de rétention“;
  • eine stärkere Interaktion zwischen den Classes d’accueil und den regulären Schulklassen, um die Inklusion von geflüchteten Jugendlichen zu stärken. Staatliche sowie zivilgesellschaftliche Initiativen zum interkulturellen Austausch, sowohl im formellen als auch im informellen Bereich, zum interkulturellen Austausch müssen gestärkt und finanziell unterstützt werden, um die Zukunftsperspektiven von Geflüchteten zu verbessern (Ausbildungsmöglichkeiten, Arbeitsmöglichkeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten usw.).Inklusion von Menschen mit spezifischen Bedürfnissen:
  • die Förderung der Inklusion von Arbeitssuchenden mit Behinderung in den Arbeitsmarkt;
  • die Einführung von Kompensationszahlungen, wenn Betriebe die Quote für die Beschäftigung von Mitarbeitern mit spezifischen Bedürfnissen nicht erfüllen. Diese Zahlungen sollen automatisch von den Betrieben an die Sozialversicherung abgeführt werden und zur Finanzierung von Maßnahmen genutzt werden, die die Einstellung von Menschen mit Behinderung fördern;
  • die zügige Abstimmung und Umsetzung des Gesetzesvorhabens bezüglich der Assistenten zur Inklusion auf den Arbeitsmarkt („assistants à l’inclusion dans l’emploi“).


Verraschte Strukturen duerchbriechen – Fir méi Demokratie zu Lëtzebuerg

Zwar sind in der Gesellschaftspolitik in den letzten fünf Jahren grundlegende Reformen durchgeführt worden, jedoch bestehen noch immer erhebliche Demokratiedefizite. Deshalb fordern déi jonk gréng eine grundlegende Reform des politischen Systems in Luxemburg. Jeder Mensch, der in Luxemburg lebt und 16 Jahre alt ist, muss das Recht haben, sich an Wahlen zu beteiligen. Undemokratische Institutionen wie der Staatsrat passen nicht mehr ins 21. Jahrhundert.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • die automatische Eintragung von Nicht-Luxemburger*innen in die Gemeindewahllisten, einhergehend mit der Wahlpflicht;
  • die Schaffung eines „Bürger-Forums für Demokratie“ bestehend aus Bürger*innen, welche nach dem Zufallsprinzip ausgelost werden und die in enger Zusammenarbeit mit der Chamber, der Zivilgesellschaft und den politischen Parteien Vorschläge für eine Reform des luxemburgischen Wahlsystems und die Behebung des Demokratiedefizits ausarbeiten sollen. Noch vor Abschluss der kommenden Legislaturperiode sollen diese Vorschläge einem Referendum unterzogen werden;
  • die Abschaffung der Doppelmandate und eine Aufwertung der kommunalen Mandate. Die Möglichkeit, ein Bürgermeister- oder Schöffenmandat mit dem eines Abgeordneten zu verbinden, stärkt zwar die kommunale Sachkompetenz in der Abgeordnetenkammer, verhindert jedoch, dass Politiker sich zu 100% auf ihre Aufgabe konzentrieren können;
  • die Abschaffung des Staatsrates;
  • eine Professionalisierung der Abgeordnetenkammer: mehr finanzielle Ressourcen, mehr Mitarbeiter, Vollzeitbeschäftigung der Abgeordneten. Dies ist notwendig zur Sicherstellung der Qualität der parlamentarischen Arbeit.


Europa am Häerzen

Ohne ein geeintes Europa kann es keinen Frieden, keinen Wohlstand und keine Sicherheit in unserer globalisierten Welt geben. Die großen grenzüberschreitenden Probleme unserer Zeit sind für die Kleinstaaterei zu groß: Kampf gegen die Klimakrise, Hunger, Armut, Krieg und Terrorismus, Korruption, sowie die gerechte Gestaltung der Globalisierung. Um diese Herausforderungen angehen zu können, muss die EU sozialer, solidarischer, ökologischer und demokratischer werden.
déi jonk gréng nehmen gesellschaftliche Spaltung, Ausgrenzung, autoritäre Tendenzen und Komplizenschaft mit großen Lobbys nicht hin. Wir wollen ein vereintes Europa, das seine Bürgerinnen und Bürger vor den negativen Begleiterscheinungen der ungebändigten Globalisierung schützt und eine neue Zuversicht für die Zukunft schafft. Ein Europa, das demokratisch regiert wird und in dem Lobbyinteressen zurückgedrängt werden. Ein Europa, das seine Wirtschaft und Energieversorgung auf ein umwelt- und klimafreundliches Fundament stellt. Ein Europa, das gemeinsam, fair und solidarisch vor allem das Gemeinwohl im Auge hat, die Privatsphäre seiner Bürgerinnen und Bürger schützt, sowie die Rechte und Würde von Flüchtlingen verteidigt.

déi jonk gréng setzen sich ein für:

  • einen europäischen Mindestlohn, der sich jeweils am nationalen BIP orientiert, um die Senkung der Sozialstandards und eine Verschlechterung der Arbeitnehmerrechte zu verhindern sowie für mehr Chancengleichheit zu sorgen;
  • die Verankerung einer „Sozialen Fortschrittsklausel“ in die Europäischen Verträge, um sozialen Grundrechten im Konfliktfall Vorrang vor den wirtschaftlichen Grundfreiheiten zu gewährleisten;
  • ein Ende der Blockade-Haltung Luxemburgs, wenn es um europäische Steuerharmonisierung und den Kampf gegen Steuervermeidung und Steuerdumping geht;
  • ein Ende der « Festung Europa », durch die Durchsetzung des Solidaritätsprinzips bei der Aufnahme von Geflüchteten und der Schaffung von legalen Immigrationswegen;
  • eine feministische Außen- und Europapolitik, unter anderem durch die Erhöhung der Anzahl von Frauen in unserem diplomatischen Dienst, die systematische Integration von genderspezifischen Aspekten und eine bessere Einbindung von Frauen in internationalen Foren, vor allem bei der Konfliktbeilegung wie auch bei der Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele;
  • eine Stärkung des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), damit es angesichts der rasant wachsenden Flüchtlingszahlen auf der ganzen Welt lebensrettende Aufgaben besser wahrnehmen kann;
  • ein weltweites Verbot von Pelztierfarmen sowie von Wildtierfängen zur Pelzgewinnung;
  • die Einführung einer Kerosinsteuer und die Verwendung der daraus resultierenden Einnahmen für Forschungsprojekte, welche die Dekarbonisierung des Flugverkehrs vorantreiben;
  • ein Verbot von Drohnen zu Kriegszwecken sowie von autonomen Waffensystemen im Allgemeinen;
  • die Einführung des Statuts des „Klimaflüchtlings“ auf EU/UN-Ebene;
  • die Reform des EU-Visarechts und die Schaffung legaler Migrationswege, um ein offenes, interkulturelles und inklusives Europa zu ermöglichen.

Eise Wahlprogramm 2009 zu de Chamberwalen kanns du hei noliesen:
Wahlprogramm Legislativwahlen 2009

Eise Wahlprogramm 2013 zu de Chamberwalen kanns du hei noliesen:
Wahlprogramm Legislativwahlen 2013

Eis Positiounen vun 2011 kanns du hei noliesen:
Positiounen 2011